Pädagogisches Konzept

Beziehungsqualität

Erst wenn ein Kind sich geborgen und sicher fühlt, entsteht das notwendige Vertrauen, um sich in Lern- und Wachstumsprozesse zu begeben, zu spielen und sich auszuprobieren.
Aus diesem Grund ist mir eine ausreichende und wertig gestaltete Zeit der Eingewöhnung sehr wichtig, um einen daraus resultierenden sanften Übergang in die neue Situation schaffen zu können.

Entwicklung

Kinder bringen Entdeckerfreude, Neugier, Offenheit und Begeisterung mit.
Mit ihrer individuellen Persönlichkeit entwickeln sie sich in ihrem eigenen Rhythmus.
Sympathien hege ich für die von Emmi Pikler und Maria Montessori entwickelten Konzepte, und sehe deshalb meine Aufgabe zu einem großen Teil in der zurückhaltenden Beobachtung der Kinder, so dass sie sich frei entfalten können.
Gerald Hüther’s Sicht ist mir ebenso eine ständige Inspiration und Unterstützung.

Spielen

"Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn, wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer ist."

Astrid Lindgren

Lernen

Individuelle Unterschiede der Kinder stellen eine Chance dar, voneinander und miteinander zu lernen. Kleinkinder durchlaufen bestimmte, aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen und sensible Phasen. Dies sind Zeiten, in denen das Kind besonders lernbereit und aufnahmefähig ist.

Dabei ist eine gut vorbereitete Umgebung, mit geeigneten Materialien, in geordneter Struktur, hilfreich.

Die Kinder entscheiden, was sie tun, mit wem sie es tun und wie lange sie bei einer Sache verweilen. Denn Kinder brauchen Zeit und Ruhe ihrem natürlichen Spieltrieb nachgehen zu können, um sich ungestört in ihren Spielsituationen wohl fühlen zu können und sie selbstbestimmt zu steuern.
Probleme auch eigenständig lösen zu können, aber immer unterstützend begleitet, um Selbstbewusstsein erlangen zu können.
Konflikte begleite ich da, wo die Kinder an ihre Grenzen stoßen und Unterstützung benötigen.

Miteinander

Ich möchte die Kinder in ihrer Neugier und Gestaltungs-Lust bestmöglich fördern. Die Kinder sollen Aufgaben finden, an denen sie wachsen können, und sich in der Gemeinschaft zugehörig, aufgehoben und gebraucht wissen. Kommunikation und Sozialverhalten entstehen dann im Dialog, wenn kindliche Signale verstanden und auch sinnvoll erwidert werden; dem gerecht zu werden ist mein Bestreben.

Tagesablauf

Der Tagesablauf gestaltet sich im Hinblick auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder, auch in der Vereinbarkeit mit der Gruppe, und stellt somit weniger einen starr einzuhaltenden Rahmen, als vielmehr einen Leitfaden zur Orientierung dar.

Mit meinem Tagesablauf möchte ich Stabilität für die „kleinen Zeitreisenden“ schaffen.
Wenn der Tagesablauf für Kinder vorhersehbar ist, regt das ihr Zeitgefühl an, das sich erst nach und nach entwickelt. Ein stabiler, regelmäßiger Plan sichert die Umsetzung der geplanten Aktivitäten und schafft einen Bezugsrahmen, der das Sicherheitsgefühl eines Kindes stärkt. Für die meisten Kinder ist es genau diese Vorhersehbarkeit in den täglichen Routinen und Ritualen, die ihnen die notwendige Ruhe und Sicherheit gibt.

Mikrotransitionen, die kleinen Übergänge im Alltag, von einer Situation in eine andere werden von mir sensibel und spielerisch gestaltet.

Bei diesen Routinen und Übergängen handelt es sich meist um Aktivitäten des täglichen Lebens, die zu großen Teilen die spätere Autonomie und Selbstständigkeit mitbestimmen. Hier können die Kinder durch aktive Erfahrung im Alltag lernen. Eine gut durchdachte Gestaltung von Übergängen ermöglicht den Kindern zudem einen Zuwachs an Selbstregulation, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.

Vormittag

  • Begrüßung, Umziehen, Tür- und Angelgespräch, Freispiel

  • Singkreis mit Musikinstrumenten wie Rasseln, Glocken, etc., Bewegungsspielen, Rhythmus, Reime und Fingerspiele, …

  • Angebot wie z.B. ein Ausflug in die Natur, Spielplatzbesuch, spielerisches Bewegen oder Spazierengehen, Pfützenhüpfen, Pikler-Dreieck und Kissenhüpfen, Kreativangebot (Malen, Nassfarben, Kneten, Bohnenschütten, Kinetiksand) Musizieren, Rhythmus, Reime und Fingerspiele, Bücher ansehen, Geschichten erzählen, Feste Feiern …

Mittag

  • Gemeinsames Essen in entspannter Atmosphäre.

  • Begehbarer Wickeltisch, Wickeln am Boden, Töfpchenangebot oder die große Toilette mit Aufsatz, Händewaschen, Haare kämmen, in den Spiegel schauen, Sonnencreme auftragen, Anziehen, Umziehen, …

Nachmittag

  • Schlafangebot mit ritualisiertem Einstieg in die Ruhezeit die Spass machen soll.

  • Umziehen, Tür- und Angelgespräch, Verabschiedung.

Gesundheit und Ernährung

Essen

Ich bereite Frühstück und Mittagessen für die Kinder selbst zu. Beim Essensplan achte ich auf eine kindgerechte, gesunde Ernährung und lege Wert auf Ausgewogenheit.
Beim Einkauf achte ich auf Frische, Regionalität und sehr gute Qualität der Lebensmittel. Das Essen soll möglichst naturbelassen sein, d.h. keine zugesetzten Vitamine oder Mineralstoffe, Aromen, Farbstoffe, Konservierungsmittel oder andere Zusatzstoffe enthalten.

Das Essen lernen ist ein komplexer Vorgang. Neue Lebensmittel brauchen oft länger, um gemocht zu werden. Ich rege die Kinder immer wieder an, neue Lebensmittel zu probieren und esse gemeinschaftlich und zusammen mit den Kindern. Auch Kinder essen mit allen Sinnen, deshalb sind mir eine schön angerichtete Mahlzeit und eine gute Stimmung beim Essen wichtig.

Trinken & Süßes

Stilles Wasser und ungesüßte Früchte oder Kräutertees werden zum Essen und zwischendurch angeboten.

Süßigkeiten liefern keinen nennenswerten Beitrag zur Nährstoffversorgung unseres Körpers. Aber: Sie schmecken lecker und sind kaum aus dem Kinderalltag wegzudenken. Daher ist es wichtig, dass Kinder einen bewussten Umgang damit lernen.
Süßspeisen sind etwas Besonderes und werden nur in geringen Mengen und zu besonderen Anlässen verzehrt, z.B. beim Geburtstagsfest.

Naturerfahrungen und Bewegung an der frischen Luft sind mir sehr wichtig, deshalb gehe ich möglichst jeden Tag mit den Kindern nach draußen.